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Eine parteiunabhängige Personengruppe aus der Großgemeinde hat Anfang Dezember ein Infoblatt samt Unterschriftenliste zur geplanten Erweiterung des Betriebsgebiets in Höbersdorf in der gesamten Gemeinde verteilt.
Das Ergebnis: 810 Erwachsene und 55 Kinder haben durch ihre Unterschrift bekräftigt, dass sie die Initiative unterstützen und gegen weitere Bodenversiegelung sind. 617 der Erwachsenen, die unterschrieben haben, haben ihren Wohnsitz in der Großgemeinde, 132 davon in Höbersdorf. In nur einem Monat haben also etwa 20 Prozent der Wahlberechtigten die Umwidmung des Ackerlandes in ein Betriebsgebiet mit ihrer Unterschrift abgelehnt.
Vor allem die Möbelfirma „XXXLutz“ plant im neuen Betriebsgebiet ein Lager- und Logistik-Center in der Größe von etwa 13 Hektar mit etwa 200 Mitarbeitern. Bereits jetzt haben zumindest zwei Eigentümer von Grundstücken auf dieser Betriebsgebiet-Freihaltefläche an Lutz verkauft und warten auf die Umwidmung.
Der Möbelkonzern nutzt derzeit eine Halle in Stockerau und hat dort auch Fördermittel der Stadtgemeinde Stockerau in Anspruch genommen. Lutz gab nach NÖN-Nachfrage im Juli 2022 an, ein größeres Lager zu benötigen.
Dietmar Pfeiler von den Stockerauer Grünen: „Wir fragen uns schon jetzt, wie lange dieses Unternehmen in der Gemeinde Sierndorf bleiben wird, wenn nicht alles nach seinen Wünschen verläuft. Und was passiert vielleicht bereits nach wenigen Jahren mit den dann leer stehenden Hallen, wenn sich Firma Lutz entschließt, wieder weiterzuziehen?“
Pfeiler ist sich sicher: „Sierndorf holt sich mit diesem Betrieb eine problematische Firma in die Gemeinde und es entstehen am neuen Standort in Sierndorf keine neuen Arbeitsplätze, sondern die Arbeitsplätze verschieben sich nur.“
Dieter Böck und Alfred Collmann von den Grünen Sierndorf stößt vor allem die fehlende Transparenz seitens der Gemeinde zu der Betriebsgebiet-Erweiterung sauer auf: „Bis jetzt ist das Vorhaben in keinem Gemeindeausschuss erwähnt worden und wir wissen bis heute nicht, wie das alles aussehen soll. Wir sind der Meinung, dass es klare Richtlinien an die Firma Lutz geben muss, erst dann sollte das Land umgewidmet werden.“
Sie fragen sich, wie der zusätzliche Verkehr bewältigt werden soll und ob es seitens der Gemeinde Konzepte zur Verkehrsvermeidung oder zumindest -beruhigung gibt.
ÖVP-Bürgermeister Ernst Kreuzinger nimmt die Sorgen der Bevölkerung nicht auf die leichte Schulter: „Die Gemeinde will diesen Schritt machen, um vor allem die Jugend im Ort zu halten. Wenn es mehr Arbeitsplätze vor Ort gibt, siedeln sich auch wieder mehr junge Familien an. Wenn alle wegziehen, veraltet die Gemeinde und auch das Vereinsleben stirbt aus“, führt er aus. Kreuzinger ergänzt: „Wir wollen auf jeden Fall den Dialog mit der Bevölkerung suchen, und aus diesem Grund findet am 23. Jänner um 18.30 Uhr in der Volksschule eine Bürgerinformation zum geplanten Ausbau des Betriebsgebiets statt.“
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