Niederense - Der Verein Enser Möbel & Mehr zieht in den Lindenhof um. Die Arbeiten sind schon weit fortgeschritten.
Hans-Werner Neumann steht auf einer kleinen Trittleiter vor dem Eingang zum Raum für Alle(s) in der Bahnhofsstraße. Der Vorsitzende des Vereins Möbel & Mehr versucht, die Folie mit dem Vereinsemblem zu entfernen. Gar nicht so einfach. Immerhin konnte sich der Fensterkleber rund drei Jahre lang an der Scheibe über der Eingangstür festsaugen. Am Ende zieht Neumann die Folie mit einem Ruck ab. „Die haben wir damals geschenkt bekommen“, erklärt er. Es ist wohl eher ein symbolischer Akt, den der Vorsitzende gerade vollzogen hat. Denn schon seit ein paar Wochen ist der Verein mit dem Umzug vom Treffpunkt in der Bahnhofsstraße in den Offenen Treff Lindenhof am Riesenberg beschäftigt.
Die letzten Umzugkartons sind gepackt, einige defekte Fernseher vom Repair Café noch in den Schränken verschlossen. „Bis Ende des Monats wollen wir den Raum ausgeräumt haben“, sagt Richard Linde aus dem Vorstandsteam. Danach soll gereinigt werden. Das wollen die Senioren selber erledigen, ist in Zeiten des Coronavirus aber gar nicht so einfach.
Aktuell ruht die Vereinsarbeit weitgehend. Einzig das Sozialkaufhaus des Vereins hat seit wenigen Tagen wieder geöffnet – unter den bestehenden Hygieneregeln.
Neumann freut sich auf den Lindenhof. „Da schwingt ein wenig Nostalgie mit“, erinnert er sich an das eine oder andere Bier, das er dort – vor 14 oder 15 Jahren, schätzt er – mit seinen Kumpels getrunken hat. „Jeder kennt den Lindenhof, er ist im Dorf zentral gelegen“, sagt der Vorsitzende von mehr als 100 Vereinsmitgliedern.
Neu für die Mitglieder von Enser Möbel & Mehr ist, dass sie sich die Räume im Lindenhof teilen müssen. Neumann sieht Synergiepotenzial. So ist der Umzug des Repair Cafés in den Anbau bereits vollzogen. Dort soll sich das Team die Werkstatt mit der Fahrradwerkstatt des Vereins „Flüchtlinge werden Nachbarn“ teilen. „Es ist doch gut, wenn ein solcher Treffpunkt regelmäßig genutzt wird“, sagt Neumann. Die Zeiten der einzelnen Gruppen könne man wohl zum Großteil beibehalten, da habe der Verein mit Kristina Jost von der Gemeinde Ense einen Belegungsplan ausgearbeitet. Nur an die Sitzsäcke im Gemeinschaftsraum wollten sich die Senioren nicht mehr gewöhnen. „Das macht der Rücken nicht mit“, sagt Neumann und lacht. Stattdessen könne der Verein einen Teil des Inventars aus der Bahnhofsstraße im Lindenhof wiederverwenden. „Unsere bequemen Stühle haben wir mitgebracht.“
Große Events, die im Versammlungsraum Platz finden, sollen künftig mit den anderen Gruppen und Vereinen beworben werden. „So können wir noch mehr Leute erreichen“, sagt Bernfried Arkenau aus dem Vorstand. Zusätzlich soll die Parkfläche vor dem Lindenhof neu markiert werden, sodass 15 Stellplätze entstehen.
Jetzt warten Hans-Werner Neumann und Co. darauf, dass das Coronavirus endlich wieder ein geregeltes Vereinsleben zulässt. Denn der runde Tisch im Vorbau eigne sich bestens zum Kartenspielen.