Mitglieder von Letzte Generation wurden am ICC in Berlin beschimpft und von der Straße gezerrt.
6.02.23, 12:35 Uhr | Von dpa, epd, BK
Angekündigt war's, doch Autofahrer können sich einfach nicht drauf einstellen. Mitglieder von Letzte Generation haben am Morgen in Charlottenburg Sitzblockaden errichtet und damit Kfz-Lenker zum Rasen gebracht. Es gab mächtigen Stau-Krawall.
Aktivisten der Klimaschutzbewegung Letzte Generation haben zum Wochenstart an mehreren Stellen in Berlin den Verkehr blockiert. Wie ein dpa-Reporter berichtete, kam es während einer Blockade am Montag auch zu Auseinandersetzungen.
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Etwa fünf Autofahrer aus unterschiedlichen Autos beschimpften demnach die Aktivisten am Messedamm, schubsten sie teilweise und versuchten, einen festgeklebten Aktivisten von der Straße zu zerren. Anders die Polizei: Die hatte am Morgen zunächst keine Informationen über körperliche Auseinandersetzungen, wie ein Sprecher sagte.
In der Nähe des Messegeländes ICC hatten sich insgesamt 20 Aktivisten auf der Neuen Kantstraße, am Rathenauplatz und auf der Ausfahrt Heckerdamm der A100 festgeklebt, wie der Polizeisprecher sagte. Demnach waren am Messedamm und auf dem Rathenauplatz mehrere Fahrstreifen blockiert, auf dem Heckerdamm wurde der Verkehr komplett umgeleitet.
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Die Letzte Generation berief sich am Montag auf Artikel 20a des Grundgesetzes, wonach der Staat auch für künftige Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere schützen muss. Die Aktivisten hätten Schilder mit sich geführt, auf denen auf den Grundgesetzartikel verwiesen wurde, teilte die Gruppe mit.
Ein Sprecher der Gewerkschaft der Deutschen Polizei (GdP) verurteilte die Blockade und warf den Aktivisten vor, mutwillig in die Bewegungsfreiheit Tausender Menschen einzugreifen.
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Die Proteste der Klimaschutzbewegung Letzte Generation haben jetzt übrigens auch Thüringen erreicht. Nach Angaben der Polizei klebten sich am Montag erstmals vier Personen auf der Bundesstraße 88 fest, einer West-Ost-Verbindung durch den Freistaat. Stundenlange Verkehrsbehinderungen auf der Hauptverkehrsachse seien die Folge gewesen.