Symbol Engagement

2023-02-16 16:40:02 By : Ms. Wanda Chen

Seit 15 Jahren begeistert „König der Löwen“ in Hamburg: 11 Millionen Musical-Besucher, 6000 Vorführungen, acht Shows pro Woche. Wir warfen einen Blick hinter die Kulissen - und am 2. Dezember wird gefeiert!

„Naaaaaants ingonyama bagithi  Babaaaa!“ Wow, das mit dem Intro auf Zulu ging ja gleich stimmgewaltig los! Da – mitten im tierischen Gedränge des „Circle of Life“ unterm Königsfelsen – erkenne ich auch Joachim Benoit sofort. Und Zazu sowieso. Dabei sieht er „on stage“ ganz anders aus: Eben noch hat uns Joachim in Zivil hinter die Musical-Kulissen geführt, nun bewegt er sich voll geschminkt mit coolen Sprüchen und den Nashornvogel schwingend über die Bühne.

In „König der Löwen“ dreht sich alles um den Löwen Simba. Seinem Vater Mufasa gehört das Reich und sein Sohn soll später den Thron besteigen. Doch Mufasas Bruder Scar schmiedet eine Intrige. Er tötet Mufasa und gibt dem Neffen die Schuld. Simba wird vertrieben, und Scar ernennt sich zum neuen König der Löwen. Unter seiner Herrschaft von Scar haben alle Tiere zu leiden, das Land verödet. Simba wird sich seiner Verantwortung bewusst. Mit Freundin Nala und der weisen Rafiki bekämpft er Scar und wird König.

Es ist kein einfacher Job. Joachim spricht für Zazu, kann ihn aber natürlich nicht ständig anschauen. Die eine Hand im bunten Federvieh, die andere an einer Art Pistole – über Seilzüge lässt der Rheinländer wie ganz nebenbei die Augen blinzeln, den Schnabel plappern... Und natürlich schwingt der verrückte Vogel auch ständig mit den Flügeln. Dazu die hektischen Tippelschritte... „Als Hofgroßmeister des Königs will er immer korrekt sein – aber das funktioniert nie“, verrät Joachim. „Stattdessen stürzt Zazu ständig ins Chaos. Das macht die Komik aus und sorgt für Lacher im Publikum.“

Über 70 Auszeichnungen erhielt das Musical weltweit, darunter auch einen Grammy für das beste Musical Show Album. Es gibt 54 Darsteller aus über zwölf Nationen, 37 von ihnen spielen pro Show. Es gibt zwei Kinderrollen für die jungen Löwen Simba und Nala.

Nach den 15 Jahren, die er nun schon dabei ist, ist Joachim die Rolle in Fleisch und Blut übergegangen. „Auf der Bühne kann ich längst viel besser und routinierter reagieren, wenn Ungeplantes oder Pannen passieren, die Kinder sich versprechen...“ Weit über 5000 Aufführungen – und der 46-Jährige hat noch immer Spaß. „Sofern ich den Vogel nicht zu lange halten muss.“ Denn körperlich anstrengend ist das schon: „Ständig falle ich hin, muss ohne Hände wieder aufstehen – in denen halte ich ja Zazu.“ Dazu das dicke und schwere Kostüm. „Die Show ist trotzdem total faszinierend, auch für uns Darsteller. Schau’ mal, es ist doch selten, dass man an einem Musical-Theater auch Puppenspieler sein muss. Oder darf!“

2,1 Tonnen Make-Up, 27 591 Kosmetiktücher und 8456 Paar Kunstwimpern wurden in der Maske verwendet, 37 412 Feuchttücher, 3056 Schmink-Schwämme und 180 Liter Mastixkleber verbraucht. Im Fundus befinden sich mehr als 400 Kostüme aus Seide, Leinen und Wolle, die von Hand in 25 Londoner Ateliers angefertigt wurden. Rund 300 sind in jeder Vorführung im Einsatz.

Nach der Pause – Mufasa ist tot, Scar neuer König und das Land verödet – landet Zazu auf einem Knochenwagen. Auch für Joachim kein wirklich toller Ort, denn er muss sich im engen Inneren verstecken. Aber dafür revanchiert sich das Duo auf ganz gemeine Art: mit Helene Fischer! „Atemlos...“ – die Zuschauer klopfen sich auf die Schenkel. Mit dem Wissen aus der Backstage-Führung bewundere ich, dass Zazu bei all dem Trubel nicht längst einen Knoten im Hals, ein Karl-Dall-Auge oder gebrochene Flügel hat. „Wenn mal was kaputt geht“, betont Joachim mehrfach, „dann sind Bea und ihr Team meine Helden!“

Die elektro-mechanischen Masken von Scar und Mufasa sowie die Zazu-Handpuppe sind die anspruchsvollsten Puppets. Die Mufasa-Maske wiegt nur 500g. Das fast menschengroße Puppet von Timon ist etwa 130 cm groß und wiegt 6,5 kg.

Bea Brandauer ist wie Joachim von Beginn an dabei und leitet das Puppets-Team. „Komm' rein! Ich habe gerade stundenlang im Elefanten gesteckt...“ – Bitte was? Die quirlige Frau spielt am Tisch mit einem Joystick – und die Maske von Mufasa fährt wie von Geisterhand vor und zurück. Das Rüsseltier, das Bea anspricht, passt mit 4 x 3 Metern nicht in die Werkstatt. Deshalb wird es auf der Bühne gecheckt – und „im Elefanten“ deshalb, weil pro Bein ein Darsteller dem Tier über Seilzüge Leben einhaucht. Bei Mufasa und Scar machen elektro-mechanische Masken die Figur bedrohlicher. Meist aber thronen sie über der Stirn. Das Hin und Her klappt millimetergenau. „Unsere Musicals sind Illusionen, da muss alles perfekt sein. Jeden Tag!“

Joachim und das Ensemble sind zum Finale auf der Bühne. Standing Ovations – trotz aller Routine ein wunderbares Gefühl. Was läuft man so in einer Show? Wie viele Kilo verliert, wie viele Kalorien verbraucht er? „Weiß ich gar nicht“, gesteht Joachim. „Gute Frage! Wir bräuchten wohl eine Apple Watch. Wäre ein schönes Jubiläumsgeschenk, ne?“ Zazu nickt hektisch. War klar...  

Man muss es gesehen haben – Farbenpracht, tolle Kostüme und beeindruckende Figuren. Gemeinsam mit Stage Entertainment verlosen wir 2 x 2 Tickets für Disneys „König der Löwen“. Wir wollen wissen:

Wo hinauf steigen Mufasa, seine Frau und Rafiki, um den Tieren den kleinen Simba zu präsentieren?

Als zusätzliche Hilfestellung haben wir im Internet ein Quiz erstellt – bei entsprechendem Wissen erfahren Sie dort zum Schluss das Lösungswort. Schicken Sie uns dieses über das darunter stehende Teilnahme-Formular. Für alle, die es auch so wissen, befindet sich das Formular zudem am Ende des Online-Artikels. Einsendeschluss ist der 27. November 2016.